Kapuziner-Klosterkirche der Stadt Zug soll Auffrischung erhalten
Anfang nächste Woche befinden die Stadtzuger Bürger über die Rechnung 2018.
Nebst deren Zahlen und den üblichen Einbürgerungen steht ein Kredit zur Renovation der Klosterkirche zur Debatte.
Charly Keiser
07.05.2019, 05.00 Uhr
Die Bänke der Kapuziner-Klosterkirche sollen geschliffen und gebeizt werden. Bild: Stefan Kaiser (6. M
2019)
Nächsten Montag ab 20 Uhr tagt im Burgbachsaal in Zug die Stadtzuger Bürgergemeindeversammlung. Nebst der Rechnung 2018 und der Kenntnisnahme der Einbürgerungen durch den Bürgerrat befindet die Versammlung über ein Kreditbegehren des Bürgerrats von 335000 Franken zur Renovation der Klosterkirche.
Das Kapuzinerkloster erfuhr in den Jahren 2000 bis 2002 eine umfassende Renovation, beginnt der Bürgerrat seine Einleitung zum Kreditbegehren. Und dafür seien 3,7 Millionen Franken aufgewendet worden. Seit dem 1. Januar 2000 ist das Kloster an die Gemeinschaft der Seligpreisungen vermietet. Die Klosteranlage befindet sich grundsätzlich in einem sehr guten Zustand, was nicht zuletzt auf den sorgfaltigen Umgang durch die Gemeinschaft zurückzuführen ist, heisst es weiter.
Zahlreiche Renovationsarbeiten
«In der Klosterkirche sind jedoch eine fortgeschrittene Verschmutzung und Verpilzungen an Wänden und Decken sowie eine beträchtliche Abnutzung von Böden und Inventar wahrnehmbar». Die Raumschale und die Ausstattung sollen darum einer konservatorischen Reinigung und Instandhaltung unterzogen werden. Ein Fachunternehmen für Kirchensanierungen bürge für eine Ausführung nach denkmalpflegerischen Grundsätzen und in restauratorischer Manier, betont der Bürgerrat und erklärt weiter: Die Kirchenbänke sowie die Massivholzbodenriemen seien anlässlich der letzten Renovation nicht aufgefrischt worden.
«Die Bänke sollen nun geschliffen, gebeizt und mit Klarlack gespritzt werden. Die Bodenriemen werden geschliffen, grundiert und versiegelt. Die Treppe zur Empore und die Empore selbst werden ebenfalls in die Arbeiten einbezogen.» Die Kirchenbänke sollen mit Bücherhaltern ergänzt werden. Die Podeste zu den Altären werden ebenfalls saniert und die Altäre gegen Wurmbefall behandelt.
Der Mittelgang sowie der Bereich zwischen Kirchenbänken und Altären verfügt über einen Plattenboden. Dieser ist teils durch Teppiche abgedeckt und hat im Laufe der Jahre durch aufsteigende Feuchtigkeit Schaden genommen. Die Teppiche werden darum entfernt, der Plattenboden gereinigt und repariert. An die Stelle der fest verlegten Teppiche sollen «schwimmende» Teppiche treten. Schliesslich sollen die alten, aus verschiedenen Zeiten stammenden Vorhänge bei der Empore und den Beichtstühlen ersetzt und vereinheitlicht werden.
Der Eingang erhält einen neuen Vorhang als Windfang. Alle Arbeiten sollen, mit Ausnahme der Reinigung der Raumschale und der Ausstattung, von Zuger Handwerkern vorgenommen werden. Zudem ist eine sanfte Restauration des Franziskus-Bilderzyklus von Jakob Warttis aus dem Jahr 1615 im Kreuzgang vorgesehen.
Zehnmillionen-Grenze überschritten
Erstmals übersteigen die Einnahmen der Bürgergemeinde die 10-Millionen-Franken-Marke. Bei einem Ertrag von 10,3 Millionen Franken und einem Aufwand von 9,8 Millionen Franken resultiert ein Ertragsüberschuss von 515 000 Franken. 240000 Franken sollen den Ergebnissen der Vorjahre zugewiesen werden. 100000 Franken will der Bürgerrat in die Reserve für das Sozialwesen buchen, und 170000 Franken sollen den Reserven für die Liegenschaften zugewiesen werden.
Die Geldflussrechnung zeigt, dass 2018 der Nettogeldbestand der Bürgergemeinde um 970000 Franken abgenommen hat. Dies ist den Liegenschaftsprojekten geschuldet. So flossen aus operativen Tätigkeiten 1,7 Millionen Franken ab. Im Vorjahr waren es noch 915000 Franken. Das Geld wurde für den Um- und Ausbau der Liegenschaft Hofstrasse 12, die Planung und Projektierung der Wohnungen im Waldheim sowie die Anschaffung von Maschinen, Mobiliar und Einrichtungen im Seniorenzentrum Mülimatt in Oberwil verwendet.
Das Darlehen bei der Fürsorge-, Wohlfahrts- und Kulturstiftung wurde um 1,5 Millionen Franken reduziert. Zudem wurde ein Bankdarlehen in der Höhe von 3 Millionen Franken amortisiert, was den Nettogeldabfluss erklärt.